Eigentlich müßte es Schröter-Pflege heißen, denn Balkenschröter gibt es ebenfalls recht zahlreich auf unserem Gelände und diese gehören wie der Hirschkäfer zur Familie der Schröter. Es ist ein Versuch, den streng geschützen Arten die Möglichkeit der Ei-Ablage und den Larven ein geschütztes Heranwachsen zu ermöglichen. Während Balkenschröter-Larven schon nach einem Jahr zu Käfern werden, sind es beim Hirschkäfer schon 4 bis 6 Jahre, je nach Nahrungsangebot bzw. Holzqualität.
27.5.2016
Der erste Hirschkäfer ist heute aus der Zuchtbox geschlüpft.
Er stammt wohl von den 4 Larven, die ich 2011 beim Holzspalten unter der Eichenrinde gefunden. Fotos siehe weiter unten.
Bia zum 12.6.2016 sind 8 Hirschkäfer (5M,3W) ausgeflogen. Demnach sind 4 Käfer aus der Verpaarung von 2013 dabei. Zu erklären ist die sehr kurze Entwicklungszeit von 3 Jahren, gegenüber bis zu 7 Jahren in der Natur, dass die Box keinen Frost bekommen hat und im Winter im kühlen Keller stand.
Bei einer Entwicklungszeit von 7 Jahren in der Natur käme der Ausschlupf nach 5 Jahren hin, denn die Larven waren auch schon ausgewachsen.
19.7.2013
Ein Hirschkäfer-Pärchen frißt an einer Wassermelone.
Von dem ausgelegten Futter wie Banane, Erdbeeren, Mirabellen und Wassermelone wurde die Wassermelone am liebsten angenommen. Vermutlich können die Hirschkäfer das dünnflüssige Fruchtzuckerwasser am leichtesten aufnehmen.
Makroaufnahme
19.7.2013
An den Schnittkanten kommen die Männchen leicht an die Frucht, ihr "Geweih" bzw. ihre starken Oberkiefer stören dabei nicht. In der Natur sind sie auf die Schnittstellen an Bäumen angewiesen, an denen vorher die Weibchen gefressen haben. Trotz ihrer starken Oberkiefer sind sie nicht in der Lage, die Baumrinde zu öffnen, um an den Baumsaft zu kommen. Da haben sie es mit einer angeschnittenen Wassermelone einfacher.
19.7.2013
Ein Hirschkäfer-weibchen an einer Wassermelone.
Die Hirschkäfer-weibchen, die deutlich länger leben (Juni bis September) als die Männchen (max. 8 Wochen), kommen immer wieder zur Nahrungs-aufnahme aus der Erde.
Ob die Weibchen ihre Eier über einen längeren Zeitraum ablegen oder in einem, ist mir noch nicht klar.
Makroaufnahme
19.7.2013
Ausschnitts-vergrößerung aus obigen Bild.
Deutlich zu sehen ist die Zunge, mit der der Saft der Wassermelone aufgenommen wird. Mit den gebogenen Mandibeln (Oberkiefer) wird die Melone abgeschabt.
Auf dem Kopf sind noch einige Erdanhaftungen zu sehen.
Ausschnitts-vergrößerung der obigen Makroaufnahme
19.7.2013
Hier ist deutlich zu sehen, wie die Oberkiefer in die Wassermelone eindringen und die Zunge den fruchtsaft aufnimmt.
Der Ablauf ist in dem unten stehenden Kurzvideo gut zu sehen.
Dieses Kurzvideo (Makro) zeigt das Weibchen aus den beiden obigen Bildern bei der Nahrungsaufnahme. Schön zu sehen, wie gierig sie die Melone mit ihren Oberkiefern anschabt und das austretende Fruchtwasser aufleckt.
21.6.2013
Hirschkäfer vor der Verpaarung, morgens nach 8 Uhr.
21.6.2013
Die Verpaarung hat begonnen.
Mit dem "Geweih" und den Vorderbeinen wird das Weibchen fixiert.
Hirschkäfer-männchen frißt an einer aufgeschnittenen Erdbeere. Den Fruchtsaft der Kirschen, Banane und Mirabellen nehmen sie auch an.
17.6.2013
Hirschkäfer-weibchen frißt an einer aufgeschnittenen Erdbeere.
Häufig ernähren sich Hirschkäfer von Baumsäften. Dabei können nur die Weibchen die Stellen an Bäumen öffnen, um an den Saft zu kommen. Die Männchen sind wegen ihrer großen Oberkiefer dazu nicht in der Lage und können nur an die Stellen an den Baumsaft kommen, an denen zuvor die Weibchen waren.
17.6.2013
Hirschkäfer kurz vor der Paarung
9.6.2013
Ob es sich hier um ein Balkenschröter-Weibchen oder ein Hirschkäfer-Weibchen handelt, ist für einen Laien nicht einfach zu bestimmen.
Das Streichholz als Größenabschätzung ist 50mm lang, der Käfer ist demnach knapp 30mm lang.
9.6.2013
Der oben abgebildete Käfer ist hier noch einmal zu sehen.
Eine gute Information zur Bestimmung habe ich auf der Webseite der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg
Demnach handelt es sich um ein Balkenschröter-Weibchen.
Die Gegenüberstellung zu dem untenhalb abgebildeten Hirschkäferweibchen zeigt die mattschwaze Oberfläche und die längliche, weniger ovale Form der Flügeldecken der Balkenschröter.
Dr. Torsten Bittner hat anhand der eingeschickten Fotos den Käfer als Balkenschröter-Weibchen identifiziert.
12.6.2013
Das heute aufgefundene Hirschkäferweibchen hat schon beachtliche Ausmaße (ca 45 mm)
Hirschkäfer-weibchen aus dem Jahr 2007
In Hessen gilt diese Art als gefährdet.
13.5.2013
Heute wurde das erste Hirschkäfer-Männchen in diesem Jahr im Pudelgarten gesichtet.
Angesichts des außergewöhnlich kalten Wetters bis Ende April war nicht zu erwarten, dass die Hirschkäfer schon so früh aus der Erde kommen.
Geschlüpft ist dieser Käfer bereits im Herbst 2012 und verweilt in diesem Zustand bis zum nächsten Frühjahr, um dann aus dem Boden zu kriechen.
9.6.2013
Schlupflöcher von Hirschkäfern oder Balkenschröter sind mit etwas Übung gut zu erkennen.
Die Umgebung: Eine sehr starke Wurzel einer Nordmanntanne, Holzabschnitte aus weißfaulen Eichen- und Buchenstämmen und Sägespäne.
Der weiße Pilz, von dem sich die Larven der Käfer unter der Erde im Holz ernähren, ist gut zu erkennen. (siehe auch Fotos untenhalb)
9.6.2013
Vergrößerung des Schlupfloches aus obigem Bild.
Die typisch ovale, abgeflachte Form von etwa 30 bis 40 mm zeugt davon, dass hier ein Käfer geschlüpft ist.
12.7.2012
Ein Hirschkäfermännchen ernährt sich von einer reifen Mirabelle. Auch ein Stück Banane oder eine Kirsche habe ich schon ausgelegt. Die harte Schale muss man jedoch entfernen, denn trotz der gewaltigen Oberkiefer können sie nur direkt den Fruchtsaft entnehmen.
Makroaufnahme
12.7.2012
Offenbar haben sie es auf den Fruchtzucker der Früchte abgesehen.
Makroaufnahme
1.8.2012
Ein Hirschkäferweibchen bei der Nahrungsaufnahme, hier an einem Stück Banane (links)
Hirschkäferweibchen leben deutlich länger als die Männchen. Sie graben sich meist in der Nähe ihres Geleges ein, kommen aber zur Nahrungsaufnahme immer mal wieder an die Oberfläche.
Am 17.9.2011 habe ich beim Holzspalten in einem Eichenholzabschnitt diese Hirschkäferlarven entdeckt. Die Larven blieben unversehrt, allerdings war die Puppenwiege geöffnet. Das Holzstück habe ich wieder eingegraben. Uber meine Unkenntnis habe ich mich geärgert, dass nämlich in dem Holz mit Erdkontakt (deutlich zu sehen an der dunklen Verfärbung) Hirschkäferlarven sein können. Damit mir das nicht mehr passiert, belasse ich jetzt das Holz mit Bodenkontakt an Ort und Stelle und nehme nur das oberhalb gelagerte Brennholz ab.
Unter der Rinde des oben abgebildeten Holzscheites hat sich ein weißer Pilz gebildet, der die Nahrungsgrundlage der Hirschkäferlarven bildet.
7.6.2012
Eine der Stellen, an denen die Hirschkäfer geschlüpft sind. In der Bildmitte fliegt gerade ein Hirschkäferweibchen los.
Unter und hinter der Gartensteinbefestigung sind Eichensägespäne, Eichenrinde und Eichenholz vergraben. Beim Brennholzschneiden von etwa 40 t Holz sind so zig Kilo Eichenspäne angefallen, die hier unter einer Rindenmulchschicht zusammengekehrt wurden. Darunter sind die Eichenspäne bereits weißfaul verpilzt. In etwa 1m Tiefe befindet sich großes Wurzelwerk von Totholz. Die Anlage ist erst seit 3 jahren so eingerichtet und da in diesem Jahr die ersten Ausschlupflöcher entdeckt wurden, kann man daraus schließen, dass die Entwicklung der Larven bereits in 3 Jahren abgeschlossen wurde.
7.6.2012
Unterhalb der überdachten Brennholzlagerstätte und rund um den Teich sind viele Hirschkäfer und deren Ausschlupflöcher anzutreffen. Über das Dach gelangt Regenwasser in den Teich und der Bereich direkt unter dem Dach wird halb mit Regenwasser versorgt. So können sich die Larven entsprechend ihrem Feuchtigkeitsbedarf das richtige Mileu aussuchen und dahin wandern. (Ausschnitt Bild oberhalb)
14.6.2012
Im Juni 2012 habe ich zahlreiche Auschlupflöcher der Hirschkäfer entdeckt. Herr DanielAmbühl hat mich auf diese Ausschlupflöcher anläßlich seines Besuches aufmerksam gemacht. Meine Anlage (siehe unten Teichbau) mit vergrabenem Eichenholz am Teich zeigt Wirkung. Unterhalb der Bildmitte ist ein Auschlupfloch zu sehen (Vergrößerung Bild unterhalb)
14.6.2012
Eine Vergrößerung des Ausschlupfloches aus obigem Bild.
Typisch ist die ovale Form des Ausschlupfloches.
Die Hirschkäfer schlüpfen bereits Ende des Vorjahres, verbringen den Winter noch in ihrer Puppenwiege, um dann Ende Mai / Anfang Juni auszuschwärmen.
7.6.2011
Hirschkäferpaarung, beobachtet am 7.6.2011
Das Pärchen fand ich in der Wiese.
29.5.2011
Die Hirschkäfer finden sich wieder in großer Zahl bei uns ein. Das abgebildete Hirschkäferweibchen ist auf dem Weg zu den von mir vorbereiteten Ablegeplätzen, an denen ich weißfaules Eichenholz vergraben habe. In 2 Tagen sind Gewitter angesagt und es kann gut sein, dass sie mit der Eiablage beginnen.
Ein Hirschkäfer-Weibchen, vergräbt etwa 20 Eier in der weichen Erde am Teich, dort, wo die Eichenstämme mit der Zeit verfaulen (Weißfaules Holz, dieser weiße Pilz ist die Nahrungsgrundlage der Larven). Die Larven schlüpfen nach 14 Tagen aus den Eiern und wandern zu dem naheliegenden Eichenholz.
Auf den Tag genau nach einem Jahr am 14.6.2007 sehen wir die Hirschkäfer-Weibchen wieder sehr zahlreich und aktiv in der Nähe des Teiches mit den vergrabenen Eichenholzstämmen. Und wieder nähert sich am späten Nachmittag ein Gewitter, was die Käfer wohl aktiv werden läßt.
Die Metamorphose zum Käfer vollzieht sich bereits im Herbst. Den Winter über verbringen die Käfer aber noch in ihrer "Puppenstube", bis sie dann im späten Frühjahr ausfliegen, um sich zu paaren und den Nachwuchs auf den Weg zu bringen.
Diese Larve ist nicht etwa zu Fotozwecken freigelegt worden, sondern aus einem der Eichenholzscheite bedauerlicherweise herausgefallen, als der Holzstapel abgerutschte. Ich habe sie wieder so angelegt, dass man hoffen kann, dass sie das geeignete Umfeld wiederfindet, in dem sie sich weiter entwickeln kann.
Die Larven haben viele Feinde und sind sehr begehrt, bieten sie doch einen "fetten" Happen für Widschweine, Mäuse und Co. Aber auch Ameisen machen sich über die wehrlosen Larven her. Wildschweine sind bei uns es sehr zahlreich, aber eben nur außerhalb unseres Zaunes.
Die Larven künstlich aufzuziehen dürfte bislang kaum geglückt sein. Man sollte sich darauf beschränken, den Lebensraum wiederherzustellen und damit eine passive Aufzuchthilfe anzubieten.
Die Larven benötigen weißfaules Holz für ihr Wachstum. Dabei sind die Pilze auf diesem Holz ihre Nahrungsgrundlage. Üblicherweise ist es gerbsäurearmes Eichenholz, ich habe einige Larven aber auch in der Wurzel einer geschlagenen Nordmann-Tanne entdeckt und sie natürlich auch dort belassen.
Ausgewachsene männliche Käfer leben maximal einen Monat, die Weibchen deutlich länger, allerdings dann unter der Erde in der Nähe ihres Geleges
Hirschkäfer-Männchen in Drohgebärden-Haltung. Sieht man die Käfer ohne Schutz zu suchen am Tage, geht es mit ihnen zu Ende, die Fortpflanzung ist gelaufen und das kurze Käferleben erfüllt.
Geweihstudie
Das mächtige Geweih des Hirschkäfer-Männchens ist tatsächlich es der vergrößerte Oberkiefer und dient nicht dem Fangen von Beutetieren, sondern dem AusdemWegräumen des Nebenbuhlers. Die Käfer ernähren sich ausschließlich von Pflanzensäften, die sie saugen.
Hirschkäferweibchen
15 bis 20 Eier legen die Weibchen ab, normalerweise in die Rinde von Eichen-Totholz.
Auf den ersten Blick sieht es für den Laien so aus, als würde das Weibchen Eier ablegen.
Die Hirschkäferweibchen legen allerdings ihr Gelege in 50 bis 75cm Tiefe ab.
Etwa um 17 Uhr beginnt dieses Hirschkäferweibchen mit dem Ausarbeiten der Mulde. Es kündigt sich auch ein Gewitter und Regen an, an diesem warmen 15. Juni.
Diese Fotoreihe über das Hirschkäfer-Weibchen entstand an einem Tag. Es kam angeflogen, landete etwas unorthodox an einem Blatt und begab sich nach einigen Stunden zum Ablegeort.
Man hat eher den Eindruck, als wolle dieses Hirschkäferweibchen anatomischen Anschauungsunterricht geben.
Die Flugzeit der Hirschkäfer ist Juni bis August. Ausgesprochen elegant kann man diese Landung aber nicht nennen.
Hirschkäfer leben ausschließlich in alten Eichen-Waldbeständen. Das Problem für die Hirschkäfer ist, dass ihre Larven im weißfaulen Wurzelholz der Eichen ihre Nahrung und Entwicklung finden, aber durch die in der Forstwirtschaft üblichen Winterfällungen häufig nur das Wurzelholz mit stark angereicherter Gerbsäure vorfinden. Das gerbsäurearme Sommer-Holz der Eichen finden sie selten vor. Einer der Gründe, weshalb der Artenbestand stark zurückgeht.
September 2005
Die Aushebung des großen Teiches erfolgte mit einem Bagger.
September 2005
Schon beim Eingraben des 6.000 Ltr.-Teiches wurde die Anlage für eine Hirschkäfer-Kinderstube geschaffen. Eichenstämme, mit weißfaulen Holz, werden eingebracht und mit Erde bedeckt. Dabei wurde das gerbsäurearme Holz aus dem Kopfbereich der Eichen eingesetzt. Der Teichrand ist besandet, damit Kleintiere die Möglichkeit haben, wieder aus dem Teich zu kommen.
Der kleine Teich (800 Ltr) wird im August 2005 ausgehoben, zwei schwarze Königs-pudel schauen mehr oder weniger interessiert zu.